Dienstag, 1. Juni 2010

Intro

Only when the last tree has been cut down;
Only when the last river has been poisoned;
Only when the last fish has been caught;
Only then man will realize that he cannot eat money.
(Indian Prophecy)


Bestürzender Fakt ist: Die bekannte Welt geht schon seit vielen Jahren auf kultureller, ideeller und intellektueller Ebene immer mehr den Bach runter. Wer dies auch gegenwärtig noch pathetisch leugnet, der sollte mal die dickglasige Hornbrille aufsetzen und aus seinem Kinderzimmer heraus auf die Straßen blicken. Ein schmerzender Niedergang also, dem es entschlossen mit eisernem Willen zu trotzen gilt.

So lehne ich mich im Geiste entschieden gegen erwähnten und stetig ansteigenden Moral- und Sittenverfall auf. Denn gerade die Bewohner der westlichen Industrienationen an sich hat man von hoher Warte aus viel zu sehr mit Wohlstand betäubt. In solcherlei Lethargie haben sie größtenteils gar nicht registriert, wie man sie seit Anfang 1970 immer tolldreister, frecher und ungenierter von allen Seiten ihrer einstigen Werte bestohlen hat – was man wohl am stärksten jedes Jahr aufs Neue zur eklig verkommerzialisierten Weihnachtszeit bemerkt.

Betrüblich ist, dass die allermeisten Leute um einen herum größtenteils echt nichts mehr in sich tragen. Keinen Stolz, keine Würde, keinerlei echte Herzlichkeit, keinen Funken Güte sowie keinen ehrlichen Sinn für überliefertes Brauchtum. Kein Wunder, die gleichgeschalteten Systemmedien arbeiten ja auch emsig an diesem Zustand. Sind wir also doch mal ganz ehrlich: Entwurzelt und desorientiert ergeben sich die Menschlein beinahe weltweit stets aufs Neue dem Konsumrausch der von der Industrie mit allerlei aufdringlich werbendem Brimborium profitgierig forcierten „Feste“ hin - welche ja mittlerweile mit ihrer jeweiligen ursprünglichen Bedeutung nichts mehr gemein haben.

Der Mensch, ja, er ist zu einem Lebewesen geworden, welches die große Erdenmutter mehr und mehr schändet. Der Mensch braucht die Natur – sie ihn jedoch nicht. Deswegen wird sich eines fernen Tages alles von selbst erledigen und dieser lästige Parasit wird an seiner eigenen Gier zugrunde gehen. Der Mensch, noch immer größtenteils an seinen Christengott glaubend, bezeichnet sich als die Krone der „Schöpfung“? Ha, Narrenkappe würde besser passen! Hierzu ein kleines Beispiel, welches mir beim letzten Waldspaziergang durch den Kopf ging: Eine Ameise, welche aus ihrem Kokon ausschlüpft, findet sich schon nach wenigen Momenten der Chitin-Verhärtung ihres Panzers augenblicklich in einem aus Millionen von Tieren bestehenden Staat zurecht und kennt schon nach kurzer Zeit ihre genaue Aufgabe inmitten aller anderen Artgenossen. Solche Ameisenstaaten, na, nehmen wir doch mal rote Waldameisen zum Beispiel, funktionieren absolut reibungslos. Futtersammler, Ammen, Soldaten, Kundschafter, Bau- und Brutpfleger sowie allerlei mehr kümmern sich um den Staat, welcher die Königin umgibt. Die soziale Gemeinschaft ist von beeindruckender Dichte. Kriege führen sie keine, da die einzelnen Staaten sich den anderen nicht zu sehr annähern. Auch leben diese superintelligenten Tiere mit ihrer natürlichen Umgebung in vollkommen harmonischem Einklang und auch sich „krank zu fressen“ kennen sie nicht.

Dagegen der „Mensch“: Für die Gesundheit der Mutter seit jeher risikoreich geboren und vom ersten Moment völlig hilflos. Völlig. Sieht nichts, hört nichts, versteht nichts. Sicher, die Wissenschaft beweist immer wieder, dass Babys sehr wohl zwischen allen möglichen Eindrücken bereits im Mutterleib zu unterscheiden imstande sind. Doch darauf möchte ich nicht hinaus – sondern darauf, dass es oft geschlagene 20 (!) Jahre lang dauert, bis Menschen in der Lage sind, selbständig zu leben und Entscheidungen zu treffen. Möchte man meinen. Doch die Realität sieht doch anders aus: Auch nach genanntem Zeitraum ist der bei weitem überwiegende Teil dieser mit astronomisch großer Schande beladenen Spezies nicht annähernd dazu fähig, eine eigene Meinung, einen eigenen Geschmack, eine eigene Persönlichkeit aufzuweisen. Die Menschen laufen größtenteils mit der Masse, reden den Oberen ihrer Umgebung nach dem Mund und wenn sie das in manchen Fällen ganz besonders gut tun, dann machen sie „Karriere“. Was wiederum in den meisten Fällen dazu führt, dass Geld- und Machtgier überhand nehmen.

Schon wären wir wieder beim Raubbau an der Erdenmutter angekommen. Die Luft verpestet, das Wasser, also Flüsse und Meere vergiftet, die Ozonschicht zerstört – welch ein beschämendes Werk. Und welch ein Leben. Für den Menschen. Also: Eine rote Waldameise ist wohl ungefähr 350mal kleiner als der Mensch, ihr Gehirn wahrscheinlich im selben Verhältnis, und doch sind diese Bodeninsekten uns in so vielen Dingen so immens überlegen. Und daher mag ich rote Waldameisen lieber als viele Menschen. Und daher bin ich lieber in meinem über alles geliebten Wald als an der Bar oder in der Kneipe – also dort, wo die allermeisten Menschen ihre vielen Gewissensbisse zu ertränken versuchen, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Im Einklang mit der Welt zu leben, in die man hineingeboren wurde. Will man also den wahren Charakter eines Menschen so richtig kennen lernen, dann gebe man ihm Macht.

In diesem Sinne: Es lebe die Natur!

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